Panikattacken – oder Panikstörungen?
In Deutschland leiden jährlich sechs Millionen Menschen unter Ängsten (u.a. Agoraphobie, Klaustrophobie, Panikattacken, Sozialphobie). Oft werden diese Ängste nicht richtig interpretiert oder falsch behandelt. Damit wird den Betroffenen oft die Chance verwehrt, ein erfüllten und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Eine Panikstörung ist gekennzeichnet durch wiederholt auftretende Panikattacken. Damit einher gehen Symptome wie z. B. Herzklopfen, Schwindel, Schweißausbrüche, Zittern, Atemnot, Empfindungsstörungen und das Gefühl, dass plötzlich alles ganz fremd ist. Der oder die Betroffene hat das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Oft treten Panikattacken auch im Rahmen körperlicher Erkrankungen, wie Herzrhythmusstörungen und Schilddrüsenfunktionsstörungen, oder anderer psychischer Erkrankungen, wie Depression oder Zwangsstörungen auf. Bis zu 22% der Menschen erleiden mindestens einmal in ihrem Leben eine Angstattacke. Doch eine Panikattacke macht noch keine Panikstörung aus. Die Wahrscheinlichkeit, eine Panikstörung während des gesamten Lebens zu entwickeln, beträgt bei Frauen 5,5% und bei Männern 2,2%. Man vermutet, dass diese Erkrankung sowohl genetisch vererbt als auch durch bestimmte Lebensumstände hervorgerufen werden kann.
Eine Panikattacke ist eine Phase intensiver Angst, die innerhalb von maximal zehn Minuten ihren Höhepunkt erreicht. In der Regel klingt sie nach einer gewissen Zeit von selbst ab. In besonders schweren Fällen kann eine Panikattacke aber auch mehrere Stunden anhalten. Oft beginnt eine Panikattacke mit einem Engegefühl in der Brust, gefolgt von Atemnot und Hyperventilation. Es entsteht das Gefühl einer baldigen Ohnmacht sowie die Angst, durch einen Herzinfarkt sterben zu können.
Manche Menschen erholen sich auch ohne professionelle Behandlung und die Symptome werden über die Jahre schwächer. Ein großer Teil jedoch benötigt eine psychotherapeutische Behandlung. Eine Therapie ermöglicht es den Betroffenen, die Symptome zu kontrollieren. Menschen mit Panikstörungen sind für eine Behandlung empfänglicher, wenn sie verstehen, dass die Störung sowohl körperliche als auch psychische Prozesse einschließt. Viele Betroffene greifen regelmäßig zu Alkohol oder beruhigenden Medikamenten, um die Angst zu bekämpfen. So kann sich zusätzlich zur Panikstörung eine Alkoholsucht- oder Medikamentensucht entwickeln. Wird die Panikstörung behandelt, ist die Prognose gut.
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